Die Haushälterin
Ein Märchen beginnt mit "Es war einmal" - in diesem Fall vor nicht allzu
langer Zeit - erzählt von einem jungen Mann, mit dem es das Schicksal
eigentlich schon recht gut gemeint hatte. Nennen wir ihn an dieser
Stelle einfach Ralf. Geboren im Umkreis von München in eine sehr
wohlhabende Familie, zwar streng erzogen, jedoch durchaus auch
Liebevoll.
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Alle Bildungswege standen ihm offen und durch seinen wachen Geist und
die anerzogene Disziplin konnte er seine Vorteile umsetzen. Auch
körperlich hatte er ausgesprochenes Glück, er ist von großem und
schlankem Wuchs, mit blonder fröhlicher, lausbubenhafter Wuschelmähne
und blauen, ausdrucksstarken Augen.
Seiner angenehmen Stimme hörte man gerne zu, die zurückhaltende höfliche
Art verschaffte ihm viele Bekannte und auch wenige sehr gute Freunde.
Mit nur etwas Sport bildete sich schnell eine dezent athletische Figur
heraus.
Sein Aussehen und seine Herkunft sprachen natürlich schon recht bald
auch die holde Weiblichkeit an, er musste sich nie um ein Mädchen
bemühen. Sie bemühten sich um ihn, schon recht Frühzeitig. Bei ihren
ersten Annäherungen war er noch recht jung, innerlich jedenfalls zu
Jung um ihre Absichten richtig deuten zu Können.
Es waren für Ralf einfach andere Dinge noch Wichtiger, zum Beispiel sein
Tischtennisverein und seine echte Passion, das Kartfahren. Sein Vater
brachte ihn dazu, ein erfolgreicher Besitzer eines großen Autohauses,
mit mehreren Niederlassungen in den umliegenden Gemeinden.
-Szene-
Etwa zur selben Zeit, nur fast 6000km entfernt, wurde ein anderes Kind
geboren. Die Eltern tauften sie Abayomi. In dieser Gegend ist es
normal, dass die Familien 7 oder 9 Kinder haben, die Chancen stehen für
jedes Einzelne eher schlecht. Schulbildung ist die Ausnahme, genauso
wie ein voller Bauch, für Mädchen sowieso. Abayomi hatte Glück als
Letztgeborene, der Vater fand eine Anstellung als Beamter bei der
Eisenbahn und so war sie von der Familie die erste die überhaupt zur
Schule ging.
Sie lernte Laufen, da die Schule 6km weit weg war. Und sie lernte sehr
schnell Laufen, da die Rechte der Mädchen und Frauen oft mit Füßen
getreten werden und sich die Männer nehmen was sie wollen, egal wie alt
ein Mädchen ist. Ihre Freizeit war geprägt von schwerer Haus- und
Feldarbeit, Wasser holen ist Frauensache und der Brunnen in der
Trockenzeit wieder 4km entfernt. Gelegentlich etwas Lernen bei
Laternenlicht, wenn sie die Zeit dazu abknapsen konnte.
Die medizinische Versorgung auf dem Land übernehmen Hexen und Schamanen,
jeder Afrikaner glaubt streng an den Zauber, manche können tatsächlich
etwas Heilen. Abayomis großer Traum war Ärztin, sie glaubte neben dem
Zauber auch an richtige Medizin. Ihr Zauber und die richtige Medizin
ergaben in Ihrer Vorstellung die perfekte Hilfe für alle Menschen. Auf
die jungen Männer im Dorf ließ sie sich nicht ein, Drogen waren billig
und erschreckend Verbreitet, Alkohol ist teuer, aber genauso begehrt.
Früh war zu Sehen, dass sie einmal sehr hoch aufschießen und dabei sehr
Schlank bleiben würde, wie viele aus ihrer Klasse und in dieser Gegend.
Berühmte Marathonläufer und Sprinter machten allen Kindern Hoffnungen
auf eine ähnliche Art dem Elend zu Entkommen. Die junge Frau hatte ein
sehr schönes Gesicht, eine ausgeprägte feste Oberweite, einen kleinen
Apfelpo, endlos lange schlanke Beine und volle seidige lange schwarze
Haare.
-Szene-
Ralf wuchs auf wie andere Jugendliche eben auch, mit vielen sehr schönen
Momenten und mit den kleinen Peinlichkeiten, kleineren Pannen und
größeren "Katastrophen", wie sie eben jedes Kind und später jeder
Jugendliche so erlebt. Bis dahin unterschied sich das Leben von Ralf
von anderen Jugendlichen nur darin, dass er manchmal aus seiner
Beliebtheit etwas Nutzen ziehen konnte, oft etwas mehr Taschengeld
einstecken hatte, davon glücklicherweise aber nicht großmütig wurde.
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